Spätestens wenn ein Ende der Schulzeit in Sicht ist, machen sich Jugendliche Gedanken zur Berufswahl. Dabei haben die wenigsten Jugendlichen von Anfang an einen Traumberuf vor Augen, den sie Zeit ihres Lebens erlernen wollten.
Wer bereits seinen Traumberuf gefunden hat, benötigt „nur“ noch einen geeigneten Ausbildungsplatz und kann zeitig mit der Suche danach beginnen. Je nach Region und Ausbildungsberuf kann aber auch das eine echte Herausforderung sein. Neben Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen – auch nach mehreren Absagen darf man nicht aufgeben – ist vor allem Flexibilität gefragt. Dabei können Jugendliche, die die Berufsausbildung in ihrem Traumberuf vor Ort nicht absolvieren können, auf Alternativen zurückgreifen. Als Alternative kommt beispielsweise ein weiter ausgedehnter Suchradius in Frage oder das Ausweichen auf einen verwandten Beruf, der dem Wunschberuf möglichst ähnlich ist. Im späteren Erwerbsleben ist es in vielen Branchen durchaus unüblich, dass bestimmte Aufgaben von Absolventen mit ähnlichen Zugangsberufen ausgeübt werden können. Wer also nicht passgenau seinen Traumberuf erlernt, kann unter günstigen Umständen im späteren Berufsleben in seinen Traumberuf im Sinne eines Erwerbsberufes hineinrutschen.
Jugendliche, die noch unsicher sind, welcher Beruf für sie in Frage kommt, haben mehrere Möglichkeiten, den passenden Ausbildungsberuf zu finden. Neben der klassischen Berufsberatung der Arbeitsagenturen gibt es an den meisten Schulen die Möglichkeit oder sogar Pflicht, ein Praktikum in einem Betrieb zu absolvieren. Während des Praktikums können Jugendliche erste Einblicke in bestimmte Berufe und den Arbeitsalltag bekommen. Darüber hinaus können natürlich auch privat organisierte Praktika in den Schulferien absolviert werden, die zusätzliche Einblicke in die Arbeitswelt und weitere Berufe ermöglichen. Eignungstests und vorhandene Begabungen und Interessen können ebenfalls Hinweise auf mögliche Ausbildungsberufe liefern, die zu dem Jugendlichen passen könnten. Ein weiterer Aspekt bei der Berufswahl Jugendlicher kann der prognostizierte Bedarf an bestimmten Fachkräften sein. So wird beispielsweise mit vermehrtem Bedarf an Altenpflegekräften oder Absolventen der sogenannten MINT-Berufe gerechnet.